projekte

legu-wsk

Förderung der Wertschöpfungskette von Körnerleguminosen zur Humanernährung in Luxemburg

Die hohen Preise für Betriebsmittel, sowie deren schwankende Verfügbarkeit aufgrund globaler Konflikte und Wetterereignissen, verdeutlichen die Notwendigkeit einer betriebsinternen Nährstoffversorgung der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Hierbei spielen Körnerleguminosen eine wichtige Rolle als Vorfrucht und Gründünger, da sie die Fähigkeit besitzen durch Rhizobien den Ackerboden mit Stickstoff anzureichern (Del Pozo & Mera, 2021). Aktuell werden Leguminosen vor allem als Futtermittel verwertet, obwohl ihr Einsatz aufgrund der antinutritiven Inhaltsstoffe sowie des hohen Stärkegehaltes im Vergleich zum Proteingehalt nicht immer praktikabel ist. Jedoch haben vor allem grobkörnige Leguminosen auch das Potenzial, für die Humanernährung genutzt zu werden. Während Leguminosen als Lebensmittel ein wachsendes Interesse von Verbrauchern und Medien erfahren, besteht zurzeit in Luxembourg noch keine Wertschöpfungskette für deren Verarbeitung. Allerdings gibt es bereits eine Initiative, Protein von in Luxembourg angebauten Leguminosen zur Herstellung von Fleischersatzprodukte zu verwenden. Projektziel ist es, diese Entwicklung zu fördern und gleichzeitig weitere Verarbeitungsmöglichkeiten für grobkörnige Leguminosen zu ermitteln. Da verschieden Leguminosen unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort stellen, werden Arten mit sehr verschiedenen Ansprüchen ausgewählt. Dadurch soll gewährleistet werden, dass LandwirtInnen, unabhängig von der Lage ihrer Flächen, an dem Projekt teilnehmen können.
2023-2026
Ministère de l'Agriculture, de l'Alimentation et de la Viticulture

bio-wsk lux

Charakterisierung der Hauptwertschöpfungsketten der biologischen Landwirtschaft in Luxemburg

Das Ziel der Regierung ist es, den Anteil der biologisch bewirtschafteten Flächen in Luxemburg von aktuell ca. 6% bis 2025 auf 20% zu steigern, um die grüne Ausrichtung der EU-Politik in Luxemburg mitzugestalten. Damit die von der Regierung angestrebte Quote von 20% biologisch bewirtschafteter Fläche erreicht werden kann, muss sichergestellt sein, dass die inländischen Vertriebskanäle die gesteigerten Produktionsmengen aufnehmen, verarbeiten und vermarkten können. Deshalb wird in diesem Projekt zum ersten Mal eine vollständige Bestandsaufnahme der Ist-Situation der Wertschöpfungskette für biologische Lebensmittel hinsichtlich Produktion und Vertrieb durchgeführt. Die gewonnen Daten werden quantitativ und qualitativ analysiert, um die verschiedenen Betriebe vergleichend auszuwerten. Weiterhin werden semi-strukturierte Interviews mit Stakeholdern auf Ebene der Verarbeitung und des Vertriebs durchgeführt. Hierbei wird besonders darauf geachtet, dass die Vielzahl an verschiedenen Betriebsformen, von Direktvermarktung über Gemeinschaftsverpflegung bis zum Einzel- und Großhandel, durch die Interviews abgebildet wird. Auf Basis der qualitativen Analyse der Fragebögen sowie Best-Practice Beispiele aus dem In- und Ausland wird ein Katalog von Handlungsempfehlungen für jeden Betriebstyp erstellt. Gemeinsam mit dem Ministère de l’Agriculture et de la Viticulture und den beteiligten Stakeholdern werden die verschiedenen Handlungsempfehlungen, unter Berücksichtigung diverser Aspekte wie Verbesserungspotenzial, Umsetzbarkeit und Kosten priorisiert. Diese Einordnung dient als Grundlage, um das bestehende Potenzial der Wertschöpfungskette für biologische Lebensmittel in Luxemburg optimal zu nutzen und die zukünftige Ausrichtung effizient zu steuern.
2023-2024

tassili

Biotechnologie zur Bekämpfung von Pilzinfektionen mithilfe von Saponinen aus Hülsenfrüchten

Die schädlichen Auswirkungen von Pestiziden werden von der Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen und die Akzeptanz sinkt. Für Landwirtinnen und Landwirte bedeutet dies, dass immer weniger Mittel zur Produktionssicherung zur Verfügung stehen.
Studien zeigen jedoch, dass ein Verbot des Einsatzes von Fungiziden zu einem Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion führt, wodurch die Notwendigkeit, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, weiter gefährdet wird. Aus diesem Grund werden große Anstrengungen unternommen, um neue, umweltfreundliche Fungizide zu finden, und es wird nach diesen in Bakterien, Pilzen und Pflanzen gesucht.
Pflanzen können vor ungünstigen Bedingungen nicht davonlaufen, aber sie haben im Laufe der Evolution eine Reihe von Mechanismen entwickelt, die es ihnen ermöglichen, ungünstige Bedingungen zu überleben, einschließlich der Exposition gegenüber Krankheitserregern. Einer dieser Mechanismen ist die Synthese und Akkumulation kleiner Moleküle, welche die Pflanzen vor Infektionen schützen können. Zu diesen Verbindungen zählen die Saponine. Sie sind bekannt dafür, dass sie Pflanzen vor Pilzinfektionen bewahren können. Allerdings produzieren nicht alle Pflanzen die gleichen Saponine, und dies in unterschiedlichen Mengen, und auch nicht alle Pilze sind gleich empfindlich gegenüber Saponinen.
Die Auswertung von Daten aus früheren Projekten führte zur Identifizierung von Saponinen in Stängeln verschiedener Fabaceae. Zudem wurde festgestellt, dass die Bedingungen, unter denen diese Pflanzen wachsen, ebenfalls einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Saponinpools dieser Pflanzen haben. Auf dieser Grundlage wird TASSILI Daten für weitere Studien zur Herstellung von Fungiziden auf Saponinbasis aus lokal angebauten Fabaceae (Luzerne, Erbse, Soja- und Ackerbohne) liefern.
Die Extrakte werden aus verschiedenen Sorten der genannten Pflanzen hergestellt. Dadurch entsteht eine Reihe von Extrakten mit unterschiedlicher Zusammensetzung und damit potenziell unterschiedlicher fungizider Wirkung gegen pflanzenpathogene Pilze. Die Wirksamkeit dieser Extrakte wird gegen einige gängige pflanzenpathogene Pilze getestet: Botrytis cinerea (ein Grauschimmel im Weinbau), Fusarium graminearum (Ährenfusarium) und Zymoseptoria tritici (Septoria-Blattdürre), zwei wichtige Krankheitserreger im Getreideanbau. Durch die Prüfung einer Reihe von Extrakten gegen diese Pilze wird TASSILI eine Korrelation zwischen der Zusammensetzung der Extrakte und der gemessenen fungiziden Aktivität herstellen. Außerdem sollen die Saponine identifiziert werden, die am meisten zur Wirksamkeit beitragen.
2023-2026
Unterstützt durch den Luxembourg National Research Fund (FNR) (O22/17207949).

commect

Überwindung digitaler Klüfte und Bedarfsabdeckung ländlicher Gemeinden mit kosteneffizienten und umweltfreundlichen Verbindungslösungen

In den letzten Jahren haben die Bedeutung und der Bedarf an Breitband- und Highspeed-Konnektivität stetig zugenommen. Die Covid-19-Pandemie hat den Prozess, hin zu einer stärker vernetzten Gesellschaft, sogar beschleunigt. Dies gilt jedoch hauptsächlich für Städte und Ballungszentren. In Europa sind 13 % der Bevölkerung immer noch von "Konnektivität" in jeglicher Form ausgeschlossen. Dies betrifft vor allem ländliche Regionen, denn aufgrund der geringen kommerziellen Attraktivität erweisen sich Lösungen dort als weitaus schwieriger.
COMMECT zielt darauf ab, diese Kluft zu überbrücken, indem es Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit hinsichtlich des digitalen Zugangs für ländliche Gegenden verfolgt. Das Ziel, die Breitbandanbindung in abgelegenen Gebieten auszubauen, wird durch die Integration nicht-terrestrischer Netzwerke mit terrestrischen XG-Mobilfunknetzen und kostengünstigem Internet of Things (IoT) erreicht. Künstliche Intelligenz, Edge- und Netzwerkautomatisierung werden den Energieverbrauch sowohl auf Verbindungs- als auch auf Rechenebene reduzieren.
Ein partizipatorischer Ansatz mit Nutzern und IT-Experten, die gemeinsam an Entwicklungsherausforderungen arbeiten, werden der Schlüssel für die Digitalisierung des Sektors sein. COMMECT wird dabei den intensiven Austausch von Best-Practice und technischem Wissen zwischen den verschiedenen Akteuren der Agroforst-Wertschöpfungskette aufbauen.
Fünf Living Labs (Modellregionen) inner- und außerhalb Europas wurden eingerichtet, in denen für Endnutzer „Probleme“ und „Nutzen“ der Verbindungsmöglichkeiten aus verschiedenen Perspektiven abgeleitet werden.
Das "Living Lab Luxembourg", in dem auch der Arbeitsschwerpunkt des IBLA liegt, setzt sich mit der Digitalisierung des luxemburgischen Weinbaus auseinander. Zu Beginn werden in Workshops die Bedürfnisse der Agierenden (Winzerinnen und Winzer) nach digitalen Flächeninformationen, u.a. für das Management in den Bereichen Bewässerung, Düngung und Pflanzenschutz, ermittelt. Auf dieser Grundlage sollen den Agierenden sowohl relevante Daten für ihre Anbauentscheidungen bereitgestellt werden, als auch entscheidungsunterstützende Systeme nutzbar gemacht werden. In Demonstrationsveranstaltungen soll schließlich das Bewusstsein und die Akzeptanz digitaler Technologien im Weinbau verbessert werden.
2022-2025
Dieses Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont Europa (Nr. 101060881) gefördert.

monesca

Entwicklung eines semi-automatischen, höchstaufgelösten Monitorings von ESCA und anderen Absterbeerscheinungen im Weinbau

Esca ist eine Rebkrankheit, die durch mehrere, holzzersetzende Pilze verursacht wird. Ihre weite und schnelle Ausbreitung in Luxemburg wird durch den Klimawandel begünstigt. Die Krankheit wurde in den 1990er Jahren für die Moselregion relevant und bis heute gibt es keine wirksame Kontrollbehandlung. Während des Projekts MonESCA1 ist es gelungen, Methoden zur Überwachung von Esca über drohnenbasierte Bilder zu entwickeln.
Das Hauptziel des MonESCA-Projekts liegt im Monitoring und Verständnis des Auftretens der Krankheit l, und in der Fortsetzung MonESCA2 wird ein besonderer Schwerpunkt auf den Wissenstransfer in die weinbauliche Praxis gelegt. Daher werden vom IBLA mehrere Workshops für Winzer zu Managementpraktiken zur ESCA-Prophylaxe und-Bekämpfung organisiert (Sanfter Rebschnitt, Reset-Methode, Rebchirurgie). Die zweite Aufgabe des IBLA im MonESCA2 Projekt besteht in der Erarbeitung eines Decision-Support-Systems, welches für die WinzerInnen ESCA-wirksame Maßnahmen bei unterschiedlichen Befallsintensitäten generiert.
2022 – 2024
Gefördert wird MonESCA2 durch das Luxemburgische Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung im Rahmen von EIP- Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit.

wasserschutz

Methoden der Biolandwirtschaft zugunsten des Trinkwasserschutzes

Die Landwirtschaft hat über die Bewirtschaftung der Böden einen direkten Einfluss auf das Grund- und Oberflächenwasser und kann daher einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt einer guten Trinkwasserqualität leisten. Die biologische Landwirtschaft ist dem Wasserschutz durch das Wirtschaften nach natürlichen Stoffkreisläufen, eine flächengebundene Tierhaltung, vielfältige Fruchtfolgen und den permanenten Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel vom Grunde aus dienlich. Mit finanzieller Unterstützung durch die Trinkwasserversorger Ville de Luxembourg (VdL), dem Syndicat des Eaux du Sud (SES), dem Syndicat des Eaux du Barrage d´Esch-sur-Sûre (SEBES) zusammen mit der Landwirtschaftlech Kooperatioun Uerwersauer (LAKU), der Distribution d'Eau des Ardennes (DEA) und dem Natur- & Geopark Mëllerdall (NGPM) sowie der Administration de la gestion de l’eau (AGE) des Ministère de l’Environnement, du Climat et du Développement durable berät das IBLA Landwirtinnen und Landwirte zu allen Fragen des biologischen Landbaus. Zudem werden Pilotprojekte und Demonstrationsversuche zu wasserschutzrelevanten Themen und Techniken (mechanischen Beikrautregulierung, Anbau von Leguminosen, Alternativkulturen zum Mais) durchgeführt, um Praktiker bei der Bewirtschaftung von Flächen in Wasserschutzgebieten möglichst zielgerichtet und betriebsorientiert zu unterstützen. Darüber hinaus arbeitet das IBLA, stellvertretend für die luxemburgische Biolandwirtschaft, aktiv in diversen Komitees, Arbeitsgruppen und Begleitausschüssen zum Thema (Trink-)Wasserschutz mit.
seit 2017

alter weizen

Aufbau einer Wertschöpfungskette vom Anbau von alten Weizensorten im biologischen Anbau bis hin zum Bio-Brot

„Janetzkis begrannter Dickkopf“, „Schwarzer Wintergrannendinkel“ oder „Roter Sächsischer Landweizen“…noch nie gehört? Kein Wunder, denn diese alten Weizensorten hat der modernen Zuchtweizen von den meisten Äckern verdrängt. Alte Weizensorten sind robuster gegen Schädlinge und Krankheiten, tolerieren karge Böden und feucht-kaltes Klima. Weil sie eine lange Teigführung benötigen sind sie nicht für die industrielle Produktion geeignet und bieten handwerkliche Betriebe eine Möglichkeit, sich von standardisierter Massenware abzugrenzen. Vor allem für Verbraucher mit Weizenunverträglichkeit sind Produkte aus alten Weizensorten besonders empfehlenswert. Aufgrund der enthaltenen Anthocyane können vor allem Rotweizensorten das Risiko einer Krebserkrankung senken. Im Rahmen des Projekts berät das IBLA ProduzentInnen von der Auswahl des Saatguts bis zur Ernte. Parallel wird eine Wertschöpfungskette errichtet, welche Produzenten, Mühlen und verschiedene Verarbeiter wie Bäckereien und Brauereien miteinander verbindet. Zusätzlich werden mehrere alte Weizensorten in einer Sortenprüfung angebaut. Für die teilnehmenden Betriebe wird eine Vermarktungskonzept erarbeitet, welches ein einheitliches Marketing von Produkten aus alten Weizensorten unterstützt.
Im Oktober 2022 wurde auf insgesamt 12 Hektar Rotweizen ausgesät, der nach der Ernte im Sommer 2023 verarbeitet werden kann.
2021-2024

merkblätter

Erstellung von Merkblättern für die Biologische Landwirtschaft

Um Landwirtinnen und Landwirten die Grundlagen der biologischen Landwirtschaft sowie neue wissenschaftliche und zugleich praxisrelevante Erkenntnisse aus dem Bereich zur Verfügung zu stellen, bedarf es fachspezifischer Schriftmaterialen, die in erster Linie auf Praktiker ausgerichtet sind. Seit 2009 beteiligt sich das IBLA bereits in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern wie dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) an der Erstellung und Herausgabe solcher Informationsmaterialien.
Damit die Zielgruppe der luxemburgischen Landwirtschaft möglichst bedarfsgerecht informiert werden kann, entwirft das IBLA seit 2021 entsprechende Fachliteratur speziell an den Standtort Luxemburg angepasst. Der Vorteil einer solchen Herangehensweise liegt darin, dass die auf der Grundlage von bereits existierenden internationalen Fachbroschüren kommunizierten Erkenntnisse durch eigens erworbene Erfahrungen sowohl zusammengeführt als auch ergänzt werden.
Neben der Erstellung und Herausgabe von Merkblättern arbeitet das IBLA mittlerweile auch an Sorteninformationsblättern, welche die Ergebnisse der Sortenprüfungen im biologischen Landbau beinhalten. Diese stellen eine Ergänzung zur nationalen Sortenliste dar und liefern nähergehende Auskünfte zur Pflanzentwicklung, welche den besonderen Informationsbedarf der biologisch wirtschaftenden Betriebe abdecken.
seit 2009

gips-kalk power

Mit dem Projekt „Gips-Kalk-Power“ werden anhand eines On-Farm Streifenversuchs auf vier Standorten, die Auswirkungen der Düngung von Kalk sowie granuliertem Naturgips-/Schwefeldünger in Kombination auf verschiedene Parameter untersucht. Beim Standort in Kalborn und Kahler sowie den beiden in Eschdorf handelt es sich um Leguminosenfeldfutter und Dauergrünland. Die erhobenen und zu bewertenden Parameter sind der Ertrag, die Pflanzeninhaltsstoffe, der Leguminosenanteil im Bestand und verschiedene Bodenparameter.

Da es sich um einen Demonstrationsversuch handelt, steht als weiteres Ziel die Kommunikation der Ergebnisse sowie der Austausch innerhalb eines Netzwerks von BeraterInnen, WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen im Vordergrund.
März 2022 - Dezember 2022

méi weed

Weideoptimierung durch die Anpassung der Weideführung an pedoklimatische Bedingungen

Die Weidehaltung ist für den Landwirt bei einer hohen Nutzung des Weidegrases wirtschaftlich rentabel. Für dieses Ziel ist es allerdings erforderlich, die vorhandene Grasmenge auf den Weideparzellen richtig einzuschätzen, um überständiges Weidegras und somit Weidegrasverluste zu verhindern.
In diesem Projekt wird ein Vorhersagemodell des täglichen Graszuwachses auf die luxemburgischen pedoklimatischen Verhältnisse angepasst. Die Prognosen ermöglichen eine vorausschauende Weideplanung und sollen zukünftig bei der regelmäßigen Anpassung von Weideflächen, Zufütterung von Rau- und/oder Kraftfutter der Weidetiere, usw. helfen. Am Projekt nehmen fünf weidebetonte Milchviehbetriebe teil. Diese Pilotbetriebe befinden sich in unterschiedlichen pedoklimatischen Zonen über ganz Luxemburg verteilt. Die Pilotbetriebe werden über die gesamte Projektdauer intensiv bei der Weideführung begleitet. Hierbei wird der praktische Nutzen des Graswachstum-Modells in den Betrieben umgesetzt.
Parallel hierzu findet eine Umfrage bei den Konsumierenden statt, um deren Mehrwert in der Weidehaltung und dessen Einfluss auf ihr Kaufverhalten zu ermitteln. Weiterhin wird eine Nachhaltigkeitsanalyse mit dem SMART (Sustainability Monitoring and Assessment RouTine)-Farm Tool auf den Pilotbetrieben zu Projektbeginn und -ende durchgeführt um betriebsspezifische Verbesserungsansätzen und Empfehlungen auszuarbeiten und die Entwicklung der Betriebe zu monitoren.
2020 - 2024
Pilotbetribe: Thielen, Stockem; Thiry, Schouweiler, Weirich, Gostingen; Elsen, Boeuvange-sur-Attert; Vassen, Weiler

i2connect

Förderung der interaktiven Innovation in der Land- und Forstwirtschaft

Stärkung der Fähigkeiten, Kompetenzen und Einstellungen von BeraterInnen zur Unterstützung interaktiver Innovation durch: Ermittlung und Austausch bewährter Verfahren, Entwicklung von Instrumenten und Methoden, Schulung und Organisation von Peer-to-Peer-Lernen und Vernetzung.
Stärkung und Profilierung der Rolle von BeraterInnen in interaktiven Innovationsprozessen auf verschiedenen Ebenen:
- durch ein besseres Verständnis des landwirtschaftlichen Wissens- und Innovationssytems
(AKIS: Agricultural Knowledge and Innovation Systems) auf Länderebene,
- durch die Identifizierung von Anbietern von Beratungsdiensten in ganz Europa,
- durch die Schaffung eines günstigen Umfelds innerhalb der Beratungsdienste,
- durch eine bessere Verbindung und Einbettung der Beratungsdienste in das AKIS und
- durch geeignete öffentliche Maßnahmen.
Schaffung eines sozialen Unterstützungsnetzwerks und einer Vernetzungskultur zwischen den verschiedenen BeraterInnen, die innovative Innovationsprozesse zu erleichtern.
2019-2024
Das Projekt ist ein Horizon 2020 Projekt der Europäischen Union.

2000 m² für unser essen

Projekt zur Förderung einer nachhaltigen Agrar- und Esskultur

Um sich zu ernähren, nutzt die luxemburgische Bevölkerung im Durchschnitt ca. 3700 m². Jedoch stehen den Einwohnern in Luxemburg pro Kopf nur 2000 m² für die Erzeugung von Lebensmitteln zur Verfügung. Diese Fläche teilt sich zu jeweils 50% in Grünland- und Ackerflächen auf. Die Ackerflächen können zum Anbau von Lebensmitteln zur direkten menschlichen Ernährung (z.B Kartoffeln oder Gemüse) genutzt werden. Mit den Erzeugnissen ist eine gesunde, saisonal vielfältige Ernährung möglich, wobei auch Futtermittel zur Produktion tierischer Lebensmittel angebaut werden können. Die zur Verfügung stehenden 1000 m² Grünland werden für die Rinderhaltung genutzt, denn nur diese können die Grasflächen optimal verwerten. Am "Haus vun der Natur" wird dies auf einer Demonstrationsfläche von 2000 m² veranschaulicht und für die Öffentlichkeit begehbar gemacht. Hier werden in biologischer Wirtschaftsweise regionale Kulturen in den Flächenanteilen angebaut, wie sie eine mögliche, gesunde Ernährungsweise der luxemburgischen Bevölkerung darstellen könnte. Auf der Projektfläche werden Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Ernährung aufgezeigt und die Menge der mit dem Anbau verbundenen klimaschädlichen Treibhausgasen dargestellt. Wir heißen Sie am "Haus der Natur" herzlich willkommen, melden Sie sich einfach bei uns!
2018-2025

susteatable

Integrierte Analyse von Ernährungsmustern und landwirtschaftlichen Praktiken für nachhaltige Ernährungssysteme in Luxemburg

Luxemburg ist derzeit mit vielen Umweltproblemen konfrontiert. Der Agrarsektor ist ebenso ein Opfer wie auch ein Treiber dieser Probleme. Veränderungen in den landwirtschaftlichen Praktiken sind notwendig, um diesen Umweltproblemen zu begegnen und die Ernährungssicherheit für künftige Generationen zu gewährleisten. Neben den Produktionspraktiken wird die Nachhaltigkeit des Lebensmittel- und Landwirtschaftssektors auch von der Nahrungsmittelauswahl der Verbraucher beeinflusst.
Ziel dieses Projektes ist es daher,
a) das derzeitige Nachhaltigkeitsniveau des luxemburgischen Agrarsektors ganzheitlich zu erfassen,
b) notwendige Veränderungen in Ernährungsgewohnheiten und Produktionspraktiken zu identifizieren und
c) differenzierte Strategien für die Entwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme in Luxemburg zu entwickeln.
Das Projekt wird die Nachhaltigkeit des luxemburgischen Ernährungssystems auf zwei Ebenen bewerten: auf der Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe und auf der Ebene der Ernährungssysteme. Zusammen werden die Ergebnisse dieser beiden Ebenen der Nachhaltigkeitsbewertung synthetisiert und dazu genutzt, zielgruppenspezifische Empfehlungen für die Entwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme zu formulieren.
2018 - 2024
Neben einer finanziellen Unterstützung des Ministère de l’Environnement, du Climat et du Développement durable und der Oeuvre National de Secours Grande-Duchesse Charlotte und Sponsoring von BIOGROS S.A. und OIKOPOLIS S.A. wird das Projekt auch über private Spenden getragen.

sortenprüfung

im biologischen Landbau in Luxemburg

Ziel der Sortenprüfungen ist es den biologisch wirtschaftenden Betrieben in Luxemburg aussagekräftige Empfehlungen zur Sortenwahl geben zu können. Hierfür wurden 2009/2010 erstmalig Wintergetreide-Sortenprüfungen im biologischen Anbau vom IBLA in Kooperation mit dem Lycée Technique Agricole (LTA) realisiert. In den letzten Jahren wurden die Sortenprüfungen um weitere Arten ergänzt. Auf Grundlage dieser Versuche wird jedes Jahr eine Sortenliste von der nationalen Sortenkommission als Hilfestellung zur Sortenauswahl für die Landwirtinnen und Landwirte herausgegeben.
• Wintergetreide-Sortenprüfungen: seit 2009
• Sommergetreide-Sortenprüfungen: 2014-2016, und wieder seit 2019
• Leguminosensortenprüfung: seit 2021 (vorher Soja-Sortenprüfungen+ Kleegras-Gemengeprüfungen+ Erbsen- und Ackerbohnen-Sortenprüfungen)
• Kartoffel-Sortenprüfungen: seit 2016