Ergebnisse der Sortenprüfung im biologischen Landbau

Ergebnisse der Sortenprüfung im biologischen Landbau

17/11/2025

Das Erntejahr 2025 war geprägt durch Trocken- und Regenperioden, die sich abwechselten. Vor allem zur Aussaat im Herbst waren die Bedingungen aufgrund von Nässe vielerorts nicht optimal.

Auf den Prüfungsstandorten in Cruchten und Hupperdange konnte dennoch Ende Oktober unter günstigen Bedingungen ausgesät werden. Die Bestände liefen gleichmäßig auf und konnten im Frühjahr gut bestocken. In puncto Pflanzenkrankheiten waren die Bestände lange sehr gesund. Zur Blüte hin, traten aber v.a. bei der Triticale und beim Dinkel vereinzelt Mehltau und Gelbrost auf. Im späteren Verlauf kamen auch einzelne Braunrostflecken hinzu. Mutterkorn und Ährenfusarium waren kaum zu beobachten. Der Drusch wurde durch die dreiwöchige Regenphase Ende Juli verzögert, und führte in Cruchten zu niedrigeren Hektolitergewichten, sowie einem Qualitätsverlust beim Hartweizen (fehlende Glasigkeit).

Die Erträge der geprüften Dinkel, Roggen, Triticale, Weizen und Hartweizen Sorten waren aber allesamt sehr zufriedenstellend. Beim Dinkel konnten im Versuchsdurchschnitt beider Standorte 55,5 dt/ha gedroschen werden. Die eingeschriebene Sorte Zollerperle ist hier immer noch das Maß der Dinge.

Beim Roggen waren es im Versuchsdurchschnitt beider Standorte 61,4 dt/ha, wobei die eingeschriebene Hybridsorte SU Performer mit 74,6 dt/ha am besten abschnitt. Die im letzten Jahr neu eingetragene Sorte SU Bebop, erreichte den höchsten Ertrag der Populationssorten. Weiterhin eingeschrieben bleibt auch die Sorte Inspector, welche am Standort Cruchten nicht ganz so gut gedroschen hat, und daher evtl. eher passend fürs Ösling ist.

Bei der Triticale wird die bisher eingeschriebene Sorten Torben, welche auch dieses Jahr gute Ergebnisse erzielt hat, vom Züchter zurückgezogen. Auf der Sortenliste verbleibt daher nur die Sorte Ramdam, welche v.a. am Gutlandstandort in Cruchten einen sehr guten Ertrag erreichte (54,3 dt/ha). Bei der Triticale kommt aber viel neues Material von den Züchtern nach: Bisher erst einjährig geprüft, aber sehr vielversprechend sind u.a. die Sorten: Triperf, Rendezvous, Requin und Tribello.

Beim Weizen wurde im Versuchsdurchschnitt beider Standorte ein Ertrag von 47,9 dt/ha erreicht. Es gab ebenfalls eine Änderung auf der Sortenliste: Der A-Weizen Asory wurde aufgrund seiner rückläufigen Erträge und höheren Krankheitsanfälligkeit (v.a. Gelbrost) von der Sortenliste gestrichen. Ersetzt wird er durch die Sorte Ambientus, ebenfalls ein A-Weizen, mit deutlich höherem Ertrag. Beim E-Weizen verbleiben die Sorten Emotion und Aurelius auf der Sortenliste. Beide sind begrannt und überzeugen durch dichte Bestände und eine gute Pflanzengesundheit. Als B-Weizen bleibt die langjährige Sorte Campesino empfohlen, da sie immer noch sehr gute Erträge liefert. Die Sorte Nordkap (A) Weizen wird vom Züchter nicht mehr weiterverfolgt. Sie lieferte in Luxemburg aber bis zuletzt gute Ergebnisse und kann daher, solange es noch Saatgut gibt, bedenkenlos angebaut werden.

Zum ersten Mal mitgeprüft wurde 2025 auch Hartweizen. Der Ertragsdurchschnitt der vier geprüften Sorten lag hier mit 35,1 dt/ha etwa 25% niedriger als beim Weichweizen. Die Herausforderungen beim Hartweizenanbau liegen in der geringeren Bestockung, den hohen Nährstoffanforderungen und der erhöhten Auswuchsgefahr. Dem gegenüber steht jedoch die höhere Vergütung.

Autor: Mathieu Wolter

Skip to content